Zu den jährlichen Höhepunkten meines kleinbürgerlichen Daseins gehört der Besuch der Parade zum Christopher-Street-Day. Die Parade bildet den Abschluss der Stuttgart PRIDE und ist immer ein Erlebnis! Am Samstag, den 26. Juli wälzt sich wieder der bunte Zug durch die Stuttgarter Innenstadt. Diesjähriges Motto: „Nie wieder still! Laut für Freiheit, stark für Vielfalt“. Die CSD-Parade ist immer auch politisch und ein Bekenntnis zu Offenheit und Toleranz – ein wichtiges Statement. Gerade jetzt.

Wer nicht nur als ZuschauerIn der „Anderen“ im Regen der Kamellen und Kondome stehen und die Fassade von “schrill und shocking” bestaunen möchte, sollte beim Aufbau des Zuges die Rotebühl-Straße entlang spazieren. Hier ist noch Zeit für kleinere Begegnungen und ruhiges Beobachten: Da sind die “Cheerluders” vom Sportverein Abseitz, die ihr Tänzchen mit den schwarz-gelben Puscheln proben. Da ist die Schwulengruppe Schwäbisch-Hall – selbstironisch provinziell in karierten Wanderhemden. Da sind die homosexuellen Polizisten, die schwulen Väter und Ehemänner, die lesbischen Lehrerinnen. Es gibt bunte Paradiesvögel und queere Bürgerschrecks. Und es gibt eine Menge normales Leben, das in allen Regenbogenfarben schillern kann.

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