Zugegeben: Natürliche Verhütung, ohne Hormone oder körperlichen Eingriff, klingt verlockend. Warum täglich Pille schlucken oder Spirale tragen, wenn nur an einigen Tagen des Zyklus eine Befruchtung möglich ist? Kombiniert man Kalendermethode mit Temperaturmessung und Beobachtung des Zervixschleims, könnte man sich auch schon fast auf der sicheren Seite wähnen. Nutzt man dann noch die digitale Unterstützung von Fertility-App, Gesundheitstracker und Zykluscomputer, scheint das jahrhundertealte Verhütungsproblem tatsächlich gelöst zu sein.
Aber: Pustekuchen! Knaus-Ogino lässt grüßen. Die Verhütungsmethode, mit der schon unsere Großmütter ungewollt schwanger wurden, ist in ihrer Version 2.0 vielleicht ein wenig besser geworden – sicher ist sie nicht! Seit der Einführung von Fertility-Apps steigt nicht nur die Zahl der Frauen, die sich für die „natürliche Empfängnisverhütung“ entscheiden. Es steigt auch die Zahl der ungewollten Schwangerschaften!
Verhütungs-Apps suggerieren eine Sicherheit, die es nicht gibt. Der Eisprung lässt sich nicht perfekt tracken, schon gar nicht zuverlässig vorhersagen und gegen menschliche Schwächen und Anwendungsfehler hilft auch die smarteste App nicht.
Das heißt: Das gute alte Verhütungsproblem bleibt uns vorerst erhalten. Die Verantwortung lässt sich nicht an die Smart-Watch delegieren. Wer sicher verhüten will, muss sich mit den analogen Methoden auseinandersetzen und kann sich hier ausführlich informieren:
Hinterlasse einen Kommentar